Eine Nacht am Meer Nichts geht über eine Nach in einem Bett, welches nicht schräg in der Landschaft steht Gut erholt und fast ausgeschlafen (so ausgeschlafen wie man halt sein kann wenn einem morgens um 6 Uhr der Wecker weckt), gab es erstmal einen Kaffee aus dem Balkon direkt am Meer. Herrlich diese klare Meerluft! Nach dem wir das Auto gepackt hatten ging los zum Sonnenaufgang in die Geisterstadt nach Kettmanskoop. Natürlich waren wir die einzigen sie um diese Zeit in diese unwirklich erscheinende Stadt mitten in der Wüste wollten zum Fotografieren. Wir hatten so etwa 45 Minuten zum Fotografieren, ohne das uns irgendwelche Leute mit ihren Schatten, Fussabdrücken oder in Person im Weg standen. Die verlassenen Häuser hatten morgens ein tolles Licht und die Sandverwehungen waren unberührt. Natürlich begleitete uns aber auch immer etwas die Ungewissheit, was uns im nächsten Haus, im nächsten Raum erwarten würde… Vielleicht hat ja irgendwo eine Schakalen Familie genächtigt oder Hyänen oder gar Schlangen… Natürlich haben sich die Tiere, wenn denn überhaupt welche da waren, frühzeitig aus dem Staub gemacht. Die mochten uns wahrscheinlich noch weniger sehen wie wir sie. Nachdem wir um 9.30 Uhr kurz im Restaurant etwas getrunken hatten, kam unerwartet ein rechter Ansturm an Menschen auf das Gelände. An weiter tolle Fotos war dann nicht mehr zu denken und wir sind kurz danach richtig Aus aufgebrochen. Nach einigen Fotostopps auf der Strecke kamen wir wieder bei den Wüstenpferden vorbei. Holger konnte sogar einige Fotos von Stuten mit Fohlen machen. Schon sehr eindrücklich wie diese Tiere in der unwirklichen Namib Wüste überleben können und sogar Nachwuchs aufziehen! Die Tiere können nicht weiter als 30 Kilometer vom nächsten Wasserloch weg. Und da das Wasserloch in der Nähe weit und breit das einige ist, sind die Tiere in der Namib «gefangen». Man geht davon aus, dass es sich bei den Pferden um Tiere handelt, die im zweiten Weltkriegt von den Deutschen Soldaten zurück gelassen wurden. Diese Tiere sind wahre Überlebenskünstler und haben sich der Umgebung so gut es geht angepasst. Wir entschieden, noch kurz bei dieser besagten Wasserstelle vorbei zu fahren, in der Hoffnung neben den Wüstenpferden noch weitere Tiersichtungen machen zu können. Am Wasserloch angekommen waren tatsächlich einige Strausse am Loch und plötzlich tauchen zeitgleich aus drei Richtungen zahlreiche Oryx-Antilopen an der Wasserstelle ein. Diese lieferten sich sogleich einige Gefechte. Eindrücklich zu hören wie die Tiere mit den Hufen im Sand scharren, atmen und immer wieder mit den langen Hörnern aufeinanderprallen! Wir sahen dem Schauspiel etwa 45 Minuten zu. Die Oryxe zogen nachdem sie die Rangordnung zum Trinken geklärt hatten, ihr Durst gestillt war auch wieder in alle Richtungen davon. Wir machten uns weiter auf den Weg nach Aus, zu einem Highlight dieser Reise, einer Übernachtung im «Adlernest». Bei der Anmeldung an der Rezeption konnten wir unseren Braii-Korb zusammenstellen lassen. Diese wurde dann für uns vorbereitet und mit Oryx-Spiessli, Filet, Folienkartoffeln, Griechischer Salat und sogar einem Aperoplättli gefüllt. Unser Adlernest war ca. 7 Kilometer vom Haupthaus entfernt. Es war ein in einen Stein gebautes Haus mit einer Wahnsinnigen Aussicht in die Wüste Namib. Wir haben den ganzen Nachmittag damit verbracht draussen zu sitzen und in die wunderschöne Landschaft zu schauen. Holger hat für uns gegrillt und wir genossen den Sundowner. Kurz vor dem Sonnenuntergang kamen einige Klippschliefer vom Berg hinter dem Haus runter um rund ums Haus Gras zu fressen. Niedlich diese übergrossen Meerschweinchen! Komische Geräusche hörte man von überall, konnte diese aber keinem Tier zuordnen. Wir bestaunten dann noch den gewaltigen Sternenhimmel bevor wir schlagen gingen.